Bhikkhuni Triệt Như – Singen am Himmel – Post 25
Übersetzt ins Deutsche von Quang Định
IST ES EINE ILLUSION?
Nachdem der Meditationskurs in Washington beendet war, flog ich nach Kanada. Zum ersten Mal kam ich über den Flughafen YTZ (Toronto Island, Billy Bishop Toronto City Airport) an, obwohl ich vorher mehr als 10 Mal nach Kanada geflogen bin. Bisher landete ich nur in Toronto Pearson International Airport, welcher tief im Festland liegt. Flughafen YTZ ist etwas kleiner als Pearson International Airport. Er liegt unmittelbar an der Küste. Der Flug sollte nur 1:30 Stunden dauern. Nach dem Plan sollte er um 17:30 Uhr abfliegen und seine Ankunft in Toronto wäre 19:00 Uhr.
Um 14:30 Uhr verließ ich das Haus. 15 Minuten später war ich bereits am Flughafen. Vor mir reihten sich etwa 10 Personen in der Warteschlange. Der Schalter wurde noch nicht geöffnet. Nach dem Check-in bin ich in das Abflug-Terminal gegangen. Es war 16:00 Uhr. Nach einer langer Wartezeit erhielt ich dann eine Information, dass der Flug um 45 Minuten verspätet sein wird…..
Endlich stieg ich in das Flugzeug ein. Ich ging zu meinem Sitzplatz 9A neben dem Fenster. Es war ein kleines Flugzeug. Wieder auf den Abflugstart gewartet. Ich sah die Flügel des Flugzeugs aus dem Fenster an. Es gab etwa 6 große, schwarze Propeller, vermutete ich, da ich ja nur eine Seite des Flugzeugs sehen konnte. Der Flug startete immer noch nicht, ich bin kurz eingeschlafen und wachte auf als die Maschine des Flugzeugs ansprang. Ich sah, dass die schwarzen Propeller sich langsam bewegten. Sie wurden dann schneller und schneller. Ich konnte die Propeller nicht mehr richtig wahrnehmen, ich sah nur noch einen Kreis von ihnen. Dieser Kreis wurde jedoch immer blasser und blasser. Irgendwann konnte ich ihn auch nicht mehr sehen, als ob die Propeller nicht mehr da sein würden. Ah, wenn sich etwas so schnell bewegt, können wir es nicht mehr sehen. Es ist zwar noch da, aber unsere Augen können es nicht mehr erkennen. Das heißt nicht, was wir nicht sehen können, existiert nicht.
Am Ziel angekommen. Das Flugzeug ging tiefer und tiefer runter. Seine Räder berührten die Landebahn und das Flugzeug fuhr langsam an den für es reservierten Platz. Die Propeller waren immer noch nicht zu sehen. Dann wurde der Flugzeugmotor abgeschaltet. Die Propeller drehten sich langsamer und sie waren wieder sichtbar. Als sie still standen, sah ich sie genauer an. Sie waren sehr groß. Ungefähr 2 Meter lang oder sogar länger und etwa 0,6 Meter breit und hatten eine schwarze Farbe. Also sichtbar oder unsichtbar ist nur eine Frage der Drehgeschwindigkeit: der Frequenz.
Nach dem Check-out holte ich mein Gepäck und suchte den Ausgang. Man kann von hier aus, durch die Tunnel unter dem Wasser in die kanadische Hauptstadt Toronto gehen. Eine Schülerin, die mich am Flughafen abholte, wollte mir aber die Schönheit der Stadt Toronto in der Nacht zeigen und hat mich deswegen an die Fährenanleger geführt anstatt durch den Tunnel in die Stadt zu gehen.
Es war schon dunkel. Die Fähre wurde übergangslos zu dem Ausgang des Flughafens angelegt, so dass ich nicht merken konnte, dass ich bereits in die Fähre eingestiegen war, da ich überhaupt kein Meereswasser sah. Als ich nach ein paar Schritten nach oben sah, sah ich aus dem Glasfenster der Fähre viele Hochhäuser in der Stadt Toronto, deren Lichter sich im Meer spiegelten. Eine majestätische, glorreiche, freudige, lebendige Ansicht, die mal da und mal weg war, jeder kleine Türrahmen war ein quadratisches Licht, wie ein riesiges Bild, welches mit Diamanten und bunter Jade besetzt war, die überall auf dem Himmel und unter dem Wasser funkelten.
Der Umgebung war traumhaft schön. Im Himmel lächelte der Halbmond. Eine Hälfte dieses Mondes erleuchtete das Dach des Zen-Klosters in den USA und die andere Hälfte folgte mir bis hierher, um heute Nacht Toronto zu erleuchten.
Die Schülerin fotografierte mich auf der Fähre. Kann jemand ein Foto von meinem Geist machen? Die Fahrt war sehr kurz. Sie dauerte nur ein paar Minuten. Die Fähre kam langsam an die Anleger dran. Ich fühlte, dass Toronto langsam zu mir kam. Die ganze Stadt, das traumhaftes Bild kam langsam zu mir an, als ob sie ihre Armen aufmachen wollte, um eine fremde Touristin zu begrüßen. kam Toronto zu mir oder ich gehe zu Toronto? Ich stand ja weiterhin auf eine Stelle auf der Fähre, das heißt, Toronto kam zu mir. Danke für deine Gastfreundschaft, Toronto.
Liebe Freunde, kommt Toronto zu mir oder ich gehe zu Toronto? Was ist die Wahrheit, was ist die Illusion? Ebenso wie die Ventilatoren des Flugzeugs, die stundenlang vor meinen Augen verschwinden waren. Ich nehme gerade wahr, dass die Stadt Toronto zu mir kommt. Ist das eine Illusion oder sehe ich „das gerade“? Ist „das gerade“ eine Illusion oder ist „das gerade“ eine Wahrheit? Eine absolute Wahrheit?
Ich habe vor, einige „Sunyata-Verein“ in diesem Jahr zu besuchen, obwohl die Gefahr von Covid-19 noch nicht wirklich vorbei ist. Es gibt immer noch viele Unruhe auf der Straße. Der Flug ist auch noch nicht sicher wie vor der Erkrankungszeit. In der letzten drei Jahre gab es viele Änderungen auf dieser Welt, der Lebensstandard ändert sich, die Denkweise, die Arbeitswelt usw…Unsere Sangha hat sich auch geändert, um sich mit einer neuen Lebenswelt anzupassen. Einige haben wegen dem Alter, der Gesundheit uns verlassen. Die Kurse sind eingeschränkt geöffnet. Man trifft sich nicht mehr so oft wie vorher. Einige Krankheiten können nicht geheilt werden. Zum Beispiel, die Krebs. Ist sie eine Körpers Krankheit oder ist sie eine Seelenkrankheit? Blutarmut, Brustkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs usw…Normalerweise werden wir die Frage beantworten, dass es sich um eine Körpers Krankheit handelt, weil die Körperzellen sich falsch verteilt und entwickelt haben. Wenn wir aber scharf nachdenken, werden wir feststellen müssen, dass diese Körperlichkeitsgruppe: Erde, Wasser, Feuer und Luft keine Wahrnehmung oder Bewusstsein haben. So können sie nicht erkennen, was falsch und was richtig ist? Entstehen sie doch nicht durch Ursachen und Wirkung und ist diese bedingte Entstehung doch nicht ein Naturgesetz, so dass man es nicht richtig oder falsch bewerten kann? Durch unzählige Bedingungen, Lebenssituationen, chemischen und physikalischen Körpers Reaktionen entsteht eine Krankheit, die wir Krebs benannt und haben Angst davor.
„Was kommen wird, muss sterben“. Wahrscheinlich haben wir diese Wahrheit nicht akzeptieren wollen. Wir werden dann traurig oder ängstlich sein, wenn wir krank sind. Liebe Freunde, ist die Krankheit doch nicht eine Illusion der Sprache?
Meditationshalle, den 06- 08- 2022
TN
Link zum vietnamesischen Artikel: https://tanhkhong.org/p105a3296/triet-nhu-tieng-hat-giua-troi-bai-25-co-phai-la-ao-giac-