HỘI THIỀN TÁNH KHÔNG TRUNG ƯƠNG

GER064 Bhikkhuni Triệt Như – Gesang aus dem Himmel – Lektion 46: EINE WUNDERSCHÖNE SICHT Übersetzt ins Deutsche von Quang Định

06 Tháng Tư 202410:03 SA(Xem: 299)

EINE WUNDERSCHÖNE SICHT

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Seit vielen Jahren wohne ich hier im Klosterzentrum. Ich sitze oft den ganzen Tag in einem geräumigen, luftigen Raum und von hier aus kann ich durch die Glasfenster den gesamten umliegenden Garten beobachten. Von hier aus habe ich auch den Überblick über den zum Tor führenden, langen Weg. Das heißt, wer also zum Kloster herankommt und vor dem Tor steht, den kann ich von hier, von meinem Schreibtisch aus, sehen. Meine Hauptaufgabe besteht lediglich darin, die Vorträge, die ich bei den Retreats gehalten habe, nochmal zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren, bevor ich sie zur Veröffentlichung freigebe, damit die Kursteilnehmer sie noch einmal anhören können. Darüber hinaus schreibe ich gelegentlich auch neue Erkenntnisse auf, die ich gemacht habe, um sie mit denen zu teilen, die sie lesen. Nur so ist mein alltägliches Leben, einfach und bequem, obwohl es inzwischen viele Meditationsvereine gibt und sie weltweit verstreut sind. Die sind aber geordnet. Die Zen-schüler kennen den Praxisweg, sie wissen, wie man praktiziert und sie üben es selbständig.

 

Ich arbeite viel am Computer und bin eine Brillenträgerin. Wenn meine Augen müde sind, nehme ich die Brille ab und schaue in den Garten hinaus, auf die Zierpflanzen, die Blumen und ihre grünen Blätter. Es sind dieselben Pflanzen wie vor Jahren: unmittelbar hinter dem Jahrhundertealten Pfefferbaum sind die Ochna mit goldfarbenen Blüten. Als nächstes kommen die grünen Blätter der jungen Pfefferbäume, Obstbäume und die Nadelbäume, deren Konturen sich kräftig auf den blauen Himmel mit ein paar weißen Wolken abzeichnen.

 

Obwohl es die gleiche Aussicht ist, ist sie aber jedes Mal, wenn ich sie ansehe, anders. Ändert sie sich selbst oder haben sich meine Augen verändert, vielleicht hat mein Geist sich verändert?

 

Heute Morgen ist es warm und sonnig, der Himmel ist hellblau, die Ochna-Blüten blühen leuchtend gelb hinter dem grünen Vorhang der wehenden Pfefferblätter. „Was gerade ist“ ist still, natürlich und friedlich. Es ist immer so, ein unbeschwertes Leben. Einfach, als gäbe es nichts zu sagen. Es bleibt sorglos stehen, wenn jemand es anschaut, es scheint still vor den Augen des Betrachters stehenzubleiben.

 

Gestern war es grau, regnerisch und windig. Die Ochna-Blüten hingen schwer mit vollem Wasser aber sie fielen nicht ab. Heute scheint die Sonne. Ihr Licht erwärmt die Erde, die Bäume und die Blätter streckten sich aus, um das Licht und die Wärme der Sonne zu tanken. Sie sind rein und frisch. Das Wetter verändert sich, die Natur verändert sich auch. Nach dem Regen kommt die Sonne, nach der Sonne folgt der Regen, die Natur bleibt einfach gelassen, scheint die Sonne, tankt die Natur ihre Wärme, regnet es, begrüßt die Natur den Regen, tagsüber ist sie aktiv, nachts schläft sie. Die ganze Welt bewegt sich harmonisch, rotiert und zirkuliert sanft in einem Rhythmus. Ist es das, was der Erhabene als „spezifische Konditionalität“ (Idappaccayatā) bezeichnete?

 

Alle Dinge hängen voneinander ab, sie müssen also voneinander abhängig sein, um zu existieren. Wenn ein Ding schief geht, geraten die anderen Dinge auch in die Schieflage, bis sie sich entweder selbst in die richtige Richtung wenden oder von sich selbst enden, um ein anderes Phänomen zu werden.

 

Diese Beobachtung nennen wir vorläufig Anupassanā: Beobachtung des Universums, um die Vergänglichkeit, das bedingte Entstehen {Pratityasamutpada (S)} und die Konditionalität {Pratiyasamutpada (skt)—Paticcasamuppada (p)} zu erkennen. Das ist die Weisheit (Vipassanā).

 

 

In dem Moment dieses Bewusstseins nehmen wir das Objekt wahr, wie es ist, wir erkennen seine Vergänglichkeit, wir erkennen sein Ursachen- und Wirkungsprinzip und wir nehmen wahr, dass unser Geist in diesem Moment auch keine bösen Gedanken hat. Eventuell hat er einen Gedanken über das Dharma, aber er ist rein, ruhig und objektiv. Das heißt, der Geist lässt die schädlichen, für das Wohlbefinden nicht förderlichen Gedanken los. [Akusala (S)]. Das ist der Naturgeist. Er ist ruhig, unbeirrt und anhaftungslos an Berühmtheit, Reichtum, Position, Schönheit und Lebensgenüsse. Diesen Geisteszustand nennen wir vorläufig Samatha oder Samādhi oder einen unerschütterlichen Geist.

 

Auch wenn wir in diesem Moment Gedanken über das Dharma haben, ist dies ein wahrer Naturgeist. Es ist das Verhalten eines heiligen Mönchs:

 

Ihr Bhikkhus, erzählt keine Geschichten über die Tiere, keine Geschichten über den Könige, keine Geschichten über die Diebe, keine Geschichten über die Minister, keine Geschichten über die Soldaten, keine Geschichten über den Terror, keine Geschichten über den Krieg, keine Geschichten über das Essen, keine Geschichten über die Getränke, keine Geschichten über die Kleidung, keine Geschichten über das Bett, keine Geschichten über die Kränze, keine Geschichten über die Gewürze, keine Geschichten über die Verwandten, keine Geschichten über die Verkehr, keine Geschichten über die Dörfer, keine Geschichten über die Provinz, keine Geschichten über die Städte, keine Geschichten über die Länder, keine Geschichten über die Frauen, keine Geschichten über die Männer, keine Geschichten über die Helden, keine Geschichten am Straßenrand, keine Geschichten an der Wasserstelle, keine Geschichten von den Verstorbenen, keine Geschichten von den Kaffeegesprächen, keine Geschichten über die Veränderungen der Welt, keine Geschichten über die Veränderungen des Ozeans, keine Geschichten über die Existenz und die Nichtexistenz. Warum ?

 

Diese Geschichten führen nicht zum Ziel, sind nicht die Grundlage für ein asketisches Leben (S: brahmacarya; P: brahmacariya). Sie führen nicht zum Ziel des Loslassens, der Leidenschaftslosigkeit Virāga (S), des Abschneidens von Verlangen Ucchindati (p)—Ucchinatti (skt), des Erwachens, des Nirwanas. Wenn ihr etwas erzählen wollt, Mönche, erzählt die Geschichte über „Das Leiden“, über den Weg, der zur Beendigung des Leidens führt…“ Saṃyutta-nikāya V, Sammlung, Seite 609.( S.V. 149).

 

„Und auf welche Weise ist ein Bhikkhu ein heiliger Gelehrter? Die üblen, unheilsamen Geisteszustände, die beflecken, zum Wiederwerden führen, die Schwierigkeiten bereiten, in Leiden heranreifen und zu künftiger Geburt, Altern und Tod führen, sind von ihm fortgeströmt. Auf diese Weise ist ein Bhikkhu ein heiliger Gelehrter.“

 

„Und auf welche Weise ist ein Bhikkhu ein Arahant? Die üblen, unheilsamen Geisteszustände, die beflecken, zum Wiederwerden führen, die Schwierigkeiten bereiten, in Leiden heranreifen und zu künftiger Geburt, Altern und Tod führen, sind weit weg von ihm. Auf diese Weise ist ein Bhikkhu ein Arahant.“ Mahassapurasuttam (P)

 

Zusammenfassend: nur eine einfache, unschuldige „Wahrnehmung“, ohne Anstrengung, ohne Einrahmen, ohne Übungstechniken, ohne Übungsthemen, ohne Lotussitz, ohne Zeitaufwand für irgendeine Sitzung, nur einfach die Augen aufmachen und das Objekt wahrnehmen, wie es ist, mit verbalem oder nonverbalem Bewusstsein, der Geist ist rein, ruhig und objektiv. Das ist der Naturgeist. Gebote, Kontemplation, Samatha, Samadhi und Weisheit sind vollständig in ihm vorhanden. Alle drei Buddhas Zeiten (Buddha der Vergangenheit, Buddha der Gegenwart und Buddha der Zukunft) lehren immer das Eine: der Naturgeist ist das Unbedingte, das Ungeborene und das Unsterbliche.

 

„Jedes Übel niemals tun

Wohltätigkeit dauernd tun

Der Geist gut gereinigt

das ist die Lehre der Buddhas“

 

 Liebe Freunde, ist das „Sehen“ mit der Natur des Sehens nicht wunderbar? Natürlich sind das Hören mit der Natur des Hörens und das Fühlen mit der Natur des Fühlens ebenso wunderbar.

  

Sunyata Zentrum, den 9-3-2024

TN

Übersetzt ins Deutsche von Quang Định
Link zum vietnamesischen Artikel: https://tanhkhong.org/p105a4088/triet-nhu-tieng-hat-giua-troi-bai-46-cai-thay-tuyet-voi

 

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