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GER010 Bhikkhuni Triệt Như - Worte aus dem Herzen – Post 94 WO IST DER SCHATZ?

12 Tháng Bảy 20211:23 CH(Xem: 2570)

Bhikkhuni Triệt Như - Worte aus dem Herzen – Post 94
Übersetzt ins Deutsche von Katrin Becker. Überbearbeit von Quang Trí

WO IST DER SCHATZ?

Wo ist der Schatz?

Wenn Menschen von einem Schatz sprechen, haben sie in der Regel eine Sammlung von Gold, Edelsteinen oder Schmuck usw. im Sinn - mit anderen Worten Dinge, die gewöhnliche Menschen begehren, suchen und ersehnen. Was bedeutet jedoch „unser Schatz" für den spirituell Suchenden? Die meisten von uns würden spontan antworten, ohne darüber nachdenken zu müssen:
- Der Schatz des spirituell Suchenden ist die Befreiung vom Leiden, Erleuchtung und Erlösung.
- Wo befindet er sich?
Auch darauf können wir sofort antworten, ohne groß nachdenken zu müssen:
- Er befindet sich im Geist.
Dieser Frage-/Antwort-Dialog scheint sehr klar zu sein. Die Fragen sind kurz. Die Antworten darauf sogar noch präziser und genauer. Fragt dann jemand weiter:
- Was ist Nirvana?
Antworten wir prompt:
- Es ist der Zustand völliger Ruhe und des Erlöschens.
- Wo ist das Nirvana?
- Es ist im Geist.
- Ah, es ist auch im Geist, und wessen Geist ist es?
- Es ist unser Geist, nicht der Geist von jemand anderem. Es ist sicherlich nicht in der äußeren Welt, es ist nicht außerhalb von uns.
- Existiert die Hölle?
- Ja, das tut sie. Wo immer es Nirvana gibt, gibt es auch die Hölle.
- Wo ist die Hölle?
- Sie ist im Geist.
- Und in wessen Geist?
- Sie befindet sich ebenfalls in unserem Geist.
Wenn jemand unsere eindeutigen Antworten hört, denkt er vielleicht, dass wir die Wahrheit kennen und "erleuchtet" sind. Noch problematischer ist, dass vielleicht auch wir denken, dass wir "die Wahrheit gesehen" haben.
Dies ist ein wichtiges Thema, das ich heute mit Euch ansprechen wollte. Es reicht nicht aus, die Theorie auswendig zu kennen, auch wenn wir sie vielleicht sehr gewandt darlegen können. Die Alten haben diese Rede bisweilen als "böses Gerede" bezeichnet. Sie bezieht sich auf die Situation, in der das weltliche Verhalten und die Gedanken des Sprechers nicht mit dem rechten Dharma übereinstimmen.
Die Sutras erwähnen mehrere Wissensebenen. Beispiele hierfür sind:
Vorgestelltes Wissen: Dies ist das Wissen des „gewöhnlichen“ Menschen, das durch seinen Kontakt mit der äußeren Welt geformt wird. Dieses Wissen ist verzerrt durch Gedanken, Vergleiche, Vorurteile, festgefahrene Meinungen sowie von leidenschaftlichen Neigungen, von geistigen Befleckungen und Besessenheit von trübenden Leidenschaften.
Gewonnenes Verständnis: Dies ist Wissen, das korrekt, rein und still ist. Es ist das Wissen von jemandem, der das von einem erleuchteten Wesen gelehrte Dharma praktiziert hat. Dieses Wissen ist frei von geistigen Befleckungen, Fesseln und den Geist trübenden Leidenschaften. Es beinhaltet kein Hin- und Herreden im Geist, keine Kommentare, Vergleiche und Unterscheidungen.
Vollkommene Einsicht: Dies ist klares und vollständiges Wissen, das den Ursprung aller Phänomene klar sieht, von ihrer objektiven Erscheinung bis zu ihrer tiefsten Essenz. Es ist ein Wissen, das die Dinge vollständig, jedoch ohne Anhaftung - sowohl an das Objekt als auch an unser eigenes Wissen darüber - sieht. In diesem Wissen gibt es kein "Selbst" und keine "Phänomene".
Was ich oben beschrieben habe, ist eine begrenzte Erläuterung der drei Ebenen des "Wissens". In Wirklichkeit sind das Wissen und unser Geist selbst ein kontinuierlicher und sich ständig verändernder Fluss, der permanent in Bewegung ist und sich von einem Moment zum nächsten verändert.
Wir können die Aspekte des Wissens auch aus einem anderen Blickwinkel beschreiben.
+ Wissen, das durch das Studium von Sutras und Büchern, Hören von Dharma sowie deren Auswendiglernen erlangt wird. Dies wird als theoretisches Wissen bezeichnet.
+ Diese Form des Wissens ist für sich genommen nicht ausreichend, da wir sie auf unser tägliches Leben anwenden müssen. Indem wir zum Beispiel das Gesetz der Vergänglichkeit verstehen, empfinden wir weniger Schmerz, wenn wir mit dem Tod eines uns nahestehenden Menschen oder dem Verlust von Besitztümern usw. konfrontiert werden. Indem wir das Gesetz von Ursache und Wirkung (Gesetz des Karma) verstehen, fühlen wir weniger Kummer und Ärger, wenn wir in Streitigkeiten mit anderen verwickelt sind, beispielsweise wenn wir verleumdet, für Dinge beschuldigt werden, die wir nicht getan haben, verraten werden oder Undankbarkeit ausgesetzt sind.
+ Wie können wir in Frieden bleiben, wenn unerwünschte Ereignisse auftreten? Wir müssen in uns selbst hineinsehen, permanent nach innen schauen. Wir sind immer eine der Ursachen für die Dinge, die uns widerfahren, seien sie angenehm oder unangenehm, schmerzhaft oder leidvoll. Wenn wir die Weisheit besitzen „zu erkennen, dass wir eine Ursache sind", können wir uns ändern und ein besserer Mensch werden. Dies ist das Gesetz des Lebens, die Kunst des Lebens. Dies ist das Prinzip der spirituellen Praxis, die Kunst des spirituellen Lebens.
Die Sichtweise, die ich gerade dargelegt habe, ist nicht originell. Der Buddha und die Meister haben sie schon vor Tausenden von Jahren herausgestellt. Aber wir nehmen sie nicht ernst, wir meinen, wir wüssten alles schon. "Ich weiß das schon! Du nervst! Bitte hör auf!". Das Wissen, von dem wir meinen, wir besitzen es bereits, ist in Wirklichkeit nur ein „vorgestelltes Wissen". Wir haben die Wahrheit nicht verstanden, wenn wir uns weiterhin damit entschuldigen, dass ein bestimmter Konflikt oder ein bestimmtes Leiden durch andere Menschen oder durch Umstände verursacht wird.
WIR SIND DIE URSACHE eines jeden Konflikts, jeder Meinungsverschiedenheit, jeder Unzufriedenheit, jeder Unschlüssigkeit oder Kummers. Wir sollten niemals denken, dass wir unser EGO vor anderen Menschen verstecken können. Das Ego ist sehr trügerisch. Es behauptet, dass es stets im Recht ist. Das Unglückliche daran ist, dass wir glauben, dass wir das Ego losgeworden sind, dass wir Recht haben, dass unsere Handlungen mit der Lehre des Buddha übereinstimmen oder dass wir dem richtigen Dharma folgen.
Dies ist die wahre Wurzel allen Leids im Leben. Sie heißt Unwissenheit.
Wir haben uns auf den spirituellen Weg begeben, nachdem wir das Erlebnis eines gewissen Erwachens hatten. Wir haben dann den Wunsch entwickelt, uns zu kultivieren, um ein besserer Mensch zu werden und anderen zu helfen.
Vielleicht haben wir sogar unserer Familie, unseren Eltern, Verwandten und dem weltlichen Leben entsagt und sind Mönch oder Nonne geworden. Dies ist das Zeichen einer edlen Entschlossenheit, eines edlen Willens. Nach einer kurzen Zeit jedoch fangen wir möglicherweise an, uns mit einigen Menschen unwohler zu fühlen. Mit der Zeit entwickelt sich dieses Unbehagen zu Streit und Konflikt. Wir müssen erkennen, dass diese Situation nicht durch andere Menschen oder durch die Umstände verursacht wird, sondern durch unseren eigenen Geist. Warum ist das so? Das liegt daran, dass wir ein Verlangen nach etwas in der äußeren Welt entwickelt haben, das nicht erfüllt wurde, und daher entsteht in unserem Geist ein Gefühl des Kummers oder der Unzufriedenheit. Dieses Verlangen unterscheidet sich nicht von anderen Verlangen, die wir bei den Menschen um uns herum sehen. Der Buddha hat erklärt, dass Begierde, Gier, Verlangen und das Ego-Bewusstsein der Ursprung aller 13 Formen des Leidens sind.
Schon die erste Wahrheit der Vier Edlen Wahrheiten, die Realität des Leidens, ist nicht leicht einzugestehen, da viele von uns nicht klarsichtig genug sind, um zu erkennen, dass wir in das Meer des Leidens eingetaucht sind. Es gibt viele unter uns, sowohl unter den Laienpraktizierenden als auch unter den Ordinierten, die noch nicht erkennen, dass wir gegen den Strom des Lebens schwimmen. Dies ist eine Form des „vorgestellten Wissens“, da wir eventuell denken, dass wir die richtigen Überlegungen und das richtige Handeln haben. Die zweite Wahrheit der Vier Edlen Wahrheiten, die Ursache des Leidens, ist noch schwieriger einzugestehen. Nur sehr wenige Menschen haben den Mut und die Ehrlichkeit zuzugeben, dass wir tatsächlich die Ursache von Konflikten sind, in die wir verwickelt sind, da wir in der Vergangenheit die Samen geschaffen haben, die jetzt zu Früchten geworden sind. Wir haben die Vorstellung, dass die Ursache für widrige Dinge, die uns widerfahren, bei anderen Menschen oder außerhalb von uns liegt.
Wir versuchen dann, auf verschiedene Weise mit der Situation umzugehen. Wir können versuchen, unser Handeln zu rechtfertigen. Wenn dies erfolglos ist, können wir versuchen, der Situation den Rücken zu kehren und eine andere Situation oder eine andere Umgebung zu finden, die oberflächlich betrachtet günstiger zu sein scheint. Diese Ansätze werden nicht zur Beendigung des Leidens, der Dritten Edlen Wahrheit, führen, da die Ursache des Leidens, die Zweite Edle Wahrheit, nicht verstanden wurde. Aus diesem Grund wird der Pfad, dem wir folgen, durch falsche Sichtweise, falsches Denken, falsche Rede, falsches Handeln usw. verzerrt werden.
Wir haben die „geglaubte Vorstellung“, dass alles besser wird, wenn wir die Umgebung, die Situation oder unseren Beziehungskreis ändern. Aber wie können sich die Dinge bessern, wenn unser Geist weiterhin voller Verlangen bleibt, wenn wir nur Fehler bei anderen finden, wenn wir weiterhin "uns selbst loben, andere tadeln", oder wenn wir weiterhin nach den fünf Begierden "Reichtum, Schönheit, Ruhm, Nahrung und Ausruhen" streben?
Zusammenfassend gesagt, müssen wir einen ehrlichen Blick auf uns selbst werfen. Wir müssen erkennen, dass alles, was uns widerfährt, durch die "Gier und das Verlangen" in unserem Geist verursacht wird, was zu einer Intention führt, die sich in Unzufriedenheit wandeln kann, da das Leben oft mit dieser Intention nicht konform geht.
Wir haben gelernt, dass sowohl das Nirvana als auch die Hölle in unserem Geist sind. Warum konzentrieren wir uns also nicht darauf, unseren Geist zu transformieren? Wenn wir einen unwissenden Geist tragen, während wir durch das Leben reisen, werden wir überall auf die Hölle treffen. Wenn wir Weisheit in unserem Geist tragen, wird jede Situation Nirvana sein. Wie es im Sutra heißt: "Wenn der Geist in Frieden ist, ist die Welt in Frieden. Jegliches Handeln wird zu einer gerechten Konsequenz führen".
So einfach ist es.
Der vietnamesische Zen-Meister Tuệ Trung Thượng Sỹ fasste seine Lehre in einem zu Herzen gehenden Satz zusammen:
"Wende dich nach innen, um deinen Geist zu betrachten, das ist deine Hauptaufgabe, du kannst nichts durch äußerliche Dinge erreichen".
Wir können dieser Lehre folgen und uns vom Licht der Weisheit als Leuchtturm den Weg zum "Ufer der Erleuchtung" zeigen lassen. Wenn wir dagegen gegen den Strom rudern, werden wir das Ufer der Unwissenheit erreichen.

Meisterhalle, 16. März 2021
TN

Link zum Vietnamesischen Artikel: https://tanhkhong.org/a1781/triet-nhu-ttvn94-kho-tang-o-dau-

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