Übersetzt ins Deutsche von Quang Định
DAS GESETZ VON URSACHE UND WIRKUNG
Aus der Nachleselektüre „die zwölfgliedrigen Ketten“ des Zen-Meisters Thich Thong Triet.
Die Kausalität (Paṭiccasamuppāda) beinhaltet Ursachen- und Wirkungsbeziehungen (the relation of cause and effect):
1) Kausalität, die innerhalb eines menschlichen Körpers (Körper und Geist) stattfindet und
2) Kausalität, die außerhalb eines menschlichen Körpers (Körper und Geist) stattfindet. Also im Universum.
Die erste Beziehung ist ein Zusammenhang zwischen 2 Gliederketten:
Die Entstehung des zweiten Phänomens ist abhängig von der Existenz des ersten Phänomens.
Zum Beispiel: die Unwissenheit und die Geistesinformation sind die Ursachen eines Karmas. Obwohl sie in der Vergangenheit liegen, hängen sie aber ursächlich zusammen. Das Entstehen des Letzteren, Geistesinformation, hängt von der Existenz des Ersteren ab, der Unwissenheit.
Wenn das Erstere nicht vorhanden wäre, würde das Letztere nicht entstehen können.
Zum Beispiel: ohne Unwissenheit kann keine Geistesinformation entstehen. Die Ursache von der Entstehung der Geistesinformation ist die Unwissenheit. Die Geistesinformation hat dann eine Beziehung zu dem Bewusstsein. Ohne die Geistesinformation gäbe es kein Bewusstsein. Das Bewusstsein hat wiederum einen Zusammenhang zu Name und Form usw…
Das letzte Glied in der Kette eines Lebenskreislaufs ist die Geburt (jāti); die wiederum einen kausalen Zusammenhang mit dem Alter und Tod. Ohne die Geburt würde es keine Alterung und keinen Tod geben und ohne Alterung und Tod würde kein Leid entstehen. Daher wird die Geburt als der Samen des Leidens angesehen oder dem Leiden gleichgesetzt.
Somit ist jeder Faktor in diesem Gesetz eine Bedingung für das Entstehen eines nächsten Faktors. Wenn ein Faktor fehlen würde, würde kein kausaler Zusammenhang mehr erzeugt. Dies ist die grundlegende Theorie der abhängigen Entstehung und ist auch der Schlüssel zum Auflösen der gesamten Leidenskette.
Zusammengefasst besagt die Kausalität:
„Wenn dies existiert, entsteht das;
mit dem Entstehen von diesem entsteht das.
Wenn dies nicht existiert, entsteht das nicht;
mit dem Aufhören von diesem hört jenes auf“.
Es gibt keine Einwirkung von irgendeiner Gottheit sondern alle weltlichen Phänomene entstehen und existieren durch ein Ursache- und Wirkungsprinzip. Um zu existieren, müssen sie sich sogar gegenseitig unterstützen.
Jedoch ist das Karma der entscheidende Faktor in diesem Prozess und der Schlüssel dieses Faktors sind die Triebe.
Entstehung (uppāda) und Vergänglichkeit (nāsa) ist ein unvermeidliches Merkmal aller weltlichen Phänomene. Alle Phänomene entstehen und vergehen entsprechende Bedingungen. Ihre Vergänglichkeit ist unvermeidlich. In der Entstehung existiert bereits der Keim der Vergänglichkeit. Dieser Keim setzt sich in jedem Moment fort. Er wird khaṇa-nāsa genannt. Es gibt nichts, was unabhängig ist und allein existieren kann, weil die Essenz aller Phänomene „Nicht-Selbst“ ist, das heißt, sie hängen voneinander ab, um zu entstehen oder zu existieren.
Gemäß der Analyse der Kommentatoren (Abhidhammikas) im Theravada-Buddhismus befindet sich das Phänomen (Geist und Körper) von Natur aus immer in einem fließenden Zustand wie ein Wasserstrom, der aus drei Phasen besteht:
- Geboren oder geworden (uppāda)
- Andauern Bestehen, ohne Unterbrechung (ṭhiti)
- Auflösen (bhaṅga)
Diese 3 Stadien hat auch ein menschliches Leben. Man wird geboren, altert und vergeht. Diese drei Stadien sind ein Veränderungsprozess (vipariṇāma) der weltlichen Phänomene, denen ein Mensch unterliegt.
Der Buddha hat dies vollständig erkannt (abhisambujjhati: vollkommen Erleuchtet) und lehrte über Drei Daseinsmerkmale: die Vergänglichkeit, Dukkha (Konflikt) und Nicht-Selbst (S: anātman; P: anattā). Das heißt: alle bedingten Dinge (P: sankhata dhamma; Skt: samskṛta dharma) sind vergänglich. Geburt und Tod sind ihre „Natur“ oder ihre Essenz, daher lehrte Buddha über das bedingte Entstehen: es gibt kein Objekt, das doppelt existieren kann. Geburt und Tod sind zwei Begriffe, die verwendet werden, um das kontinuierliche Auftreten aller weltlichen Phänomene zu beschreiben, in denen der Zeitfaktor (kāla) ein Zwischenstadium von ihnen liegt.
Die zwölfgliedrigen Kette ist ein Standardgesetz der menschlichen Geburt und Tod.
Alter und Krankheit sind auch ein natürlicher Prozess eines menschlichen Lebens.
Der Buddhismus betrachtet die „Geburt“ nicht als Beginn eines neuen Lebens sondern die Geburt beginnt bereits mit dem Tod, dann folgt eine Rückkehr und eine erneute Geburt. Diesen Zyklus: Geburt und Tod, Werden und Vergehen, nennt man im Buddhismus den Daseinskreislauf (Samsara) und Alter ist ein Teil dieses Lebenskreislaufs.
Link zum vietnamesischen Artikel: https://tanhkhong.org/p105a3512/ht-thich-thong-triet-quy-luat-tuong-quan-nhan-qua