Bhikkhuni Triệt Như – Die Quelle des Glücks – Post 43
Übersetzt ins Deutsche von Quang Định
DIE UNRUHE IN KOSAMBI
Kosambi (in Pali) oder Kauśāmbī (auf Sanskrit) oder Kaushambi (auf English) ist ein Distrikt im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Sie liegt am Fluss Yamuna und ist ungefähr 2.012, 8 km2 groß. In der Lebenszeit des Buddhas hat die buddhistische 4 Viharas (Gemeinde) in Kosambi gehabt und Buddha hat hier viele Lehrreden gehalten, die sich heute im Nikāya Sutra befinden. Es gab aber ein unvergessliches Ereignis, das wir für unsere Praxis als Erfahrung sammeln können.
Die Geschichte fing mit einem kleinen Fehler eines Mönchs an, der Dharma lehrte. Er hatte ca. 500 Schüler. Eines Tages hat er nach dem Waschen vergessen, das restliche Wasser im Behälter umzukippen und den Behälter umzudrehen wie es in der Hausordnung stand. Ein anderer Mönch, der Ordensregeln lehrte, hat das Fehlverhalten des Dharma-Lehrers gesehen und ihm an die Hausregeln hingewiesen. Daraufhin hat der Dharma-Lehrer sich bei dem anderen Lehrer für seinen Fehler entschuldigt. Der Lehrer, der Ordensregeln lehrte, hat das Fehlverhalten des anderen Lehrer leider nicht losgelassen sondern erzählte seine Schüler über dieses Verhalten und löste damit einen Streit zwischen zwei Schülergruppen aus.
Als Buddha diese Geschichte erfuhr, hat er die beiden Schülergruppen zu sich geholt und ihnen über ein harmonisches Leben im Sangha gelehrt. Es hat leider nicht geholfen. Die beiden Gruppen zankten sich noch heftiger als zuvor. Sie beleidigten sogar gegenseitig in der Öffentlichkeit.
Daraufhin hat Buddha im Sommer desselben Jahres Kosambi verlassen. Er zog sich in die tiefen Wälder zurück. Keiner außer Ānanda, einer seiner besten Schüler war, wusste, wo Buddha sich befand.
Da diese beiden Gruppen nicht wollten, den Streit beizulegen, befahl der König die Bevölkerung in Kosambi keine Opfergabe mehr für diese beiden Gruppen zu geben. Viele Menschen haben in der Zeit den Buddhismus auch den Rücken gekehrt.
Als der Sommer zu Ende ging, waren die beiden Streithähne erwacht und fragten Ānanda, um die Rückkehr des Buddhas zu erbeten.
Diese vollständige Geschichte ist unter folgenden Link zu lesen:
https://www.sarana-dhamma-treff.de/wp-content/uploads/2016/06/MN-48.pdf
Was können wir aus dieser Geschichte lernen:
Zuerst stellen wir fest, dass die Streitursache relativ klein war. Es ist also nicht notwendig, die Sangha deswegen zu spalten. Wir alle kennen ja die Redewendung: „aus einer Mücke einen Elefanten machen“. Ein Wortwechsel bei einem Streit treibt meistens die Wut in die Höhe. Das Hormon Noradrenalin wird dadurch ausgeschüttet, das Herz schlägt schneller, die Atmung wird kürzer und je mehr Noradrenalin ausgeschüttet wird, desto mehr Wutanfälle hat man.
Die beiden Streitgruppen besaßen immer noch das „Ich-Ego“ im Geist. Ihr Selbstwertgefühl war noch so hoch, obwohl sie bereits ordiniert sind.
Zwei Lehrer, der eine lehrte das Gesetz, hielt sich aber nicht an das Gesetz ein, der andere lehrte zwar den Dharma, hat den Dharma aber nicht tiefgründlich verstand. Da er noch nicht in der Lage war, seinen eigenen Geist zu zähmen, konnte er deswegen den Geist seiner Schüler auch nicht zähmen.
Der Buddha hat die beiden Gruppen über die Wahrheit des Lebens geklärt. Da diese Lehre leider nicht gebracht hat, hat Buddha das Schicksal der beiden Gruppenschüler über ihre „Karma“ laufen lassen: „Wer schlechte Bedingungen sät, wird entsprechende schlechte Ergebnisse erhalten“. Diese Erziehungskunst des Buddhas war sehr gut.
In dem Nikaya-Suttra wurde auch geschrieben, dass Buddha, Ānanda empfohlen, dem Bhikkhu „Channa“ mit „Brahmadanda“ (Eine Art von Exkommunikation) zu bestrafen:
- Ānanda, nach meinem Tod soll der Bhikkhu „Channa“ mit „Brahmadanda“ bestraft werden.
- Sehr geehrter Meister, Was bedeutet „Brahmadanda“?
- widersprich nicht was „Channa“ sagt und korrigiere nicht was „Channa“ falsch macht.
Folgend ist eine kurze Zusammenfassung der Channas Geschichte:
Nach dem Buddha „Channa“ als Schüler aufgenommen hat, missachtete „Channa“ den Mönch „Sariputta“ und den Mönch „Moggalana“, die besten Schüler des Buddhas. Da „Channa“ ein langjähriger Diener vom Buddha, als Buddha noch ein Prinz war, dürfte er Buddhas sehr nah stehen. „Channa“ war deshalb sehr stolz auf sich. Er hat oft schlecht über diese beiden Mönche geredet. Obwohl „Channa“ mehrmalig von Buddha ermahnt wurde, wiederholte er diesen Fehler immer wieder. Deswegen hat Buddha Ānanda geraten, dem „Channa“ mit „Brahmadanda“ zu bestrafen, wenn Buddha ins Nirwana gehen wird. Nach dem Tod von Buddha hielten sich alle Bhikkhus von „Channa“ fern. Keiner sprach mehr mit ihm.
Einige Zeit später erwachte „Channa“ und hat sich bei „Ananda“ entschuldigt. Seitdem praktizierte „Channa“ fleißig und erlangte er schließlich die Arahantschaft.
Wir können sehen, wie klug das Verhalten von Buddha war. Zu verschiedener Anlässe hatte er verschiedene Erziehungsmethode.
Es gab noch einen weiteren Konflikt innerhalb der Sangha. Bhikkhu „Devadatta“ wollte damals Anführer der Sangha werden. Daraufhin hat er mehrmalig versucht, den Buddha zu beseitigen. Mal hat „Devadatta“ einen wütenden Elefant vom König Ajatasattu losgelassen, mit der Hoffnung, dass der Elefant den Buddha tödlich verletzen würde. Als sich der Elefant dem Buddha näherte, kniete er überraschend vor dem Buddha nieder anstatt Buddha anzugreifen. Einmal hat „Devadatta“ einen Felsen von einem Berg runter gerollt, als Buddha den Wanderpfad darunten passierte. Der Felsen hat Buddha zum Glück verfehlt. Ein anderes Mal versuchte „Devadatta“ viele Schüler zu überreden, die Sangha zu verlassen und mit ihm eine neue Schule zu gründen. Jedes Mal schwieg Buddha aber nur.
Die klösterliche Gemeinschaft, die die tragende Säule der Aufrechterhaltung des Buddhismus ist, wird Sangha genannt. Sangha ist ein Ort, wo man ein kollektives Leben in Harmonie nach Buddhas Lehre führt und zugleich ein Zufluchtsort für alle fühlenden Wesen ist. Deshalb hat Buddha derjenigen, der absichtlich eine Spaltung, Störung und Konflikt in der Sangha verursacht, scharf verurteilt. Folgende Taten wurden von Buddha als großen Sünden gesehen:
+ Tötung des Vaters
+ Tötung der Mutter
+ Tötung der Arahats
+ Verletzung des Buddha-Körpers
+ Spaltung der Sangha
Die ersten 4 Fehler machen wir möglicherweise nicht, aber den letzten Fehler haben wir oft begangen, ohne es zu merken. Zum Beispiel:
- Erzählen einem Mönch/Laien schlecht über einen anderen Mönch/Laien, mit der Absicht, Missverständnisse zwischen den Beiden zu verursachen, um eine Spaltung zu führen.
- Überredungskunst nutzen, um für sich eine eigene Fraktion zu bilden und sich von der Gemeinschaft zu trennen oder verweigern die Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft.
- Anonyme Verleumdung/Anzeige gegen einen anderen gestellt.
Wie kann man diese Fehler vermeiden?
- Sagen die Wahrheit: Sollte die Wahrheit jedoch jemanden leiden lassen, schweigen wir.
- Möglich mit sanften, mitfühlenden und weisen Worten sprechen.
- Sprechen nur die notwendigen und nützlichen Worte.
- Sprechen zur richtigen Zeit und mit der richtigen Person.
- Sprechen nicht über eine Person, die in Abwesenheit ist.
- Möglich nur über Buddhas Lehrreden unterhalten. Dies gilt besonders für Mönche.
Fazit: Die heiligen Schriften haben wahrheitsgetreu jedes einzelne Ereignis im täglichen Leben in der Zeit, als Buddha noch lebte, niedergeschrieben. Wenn wir sie mit der heutigen Zeit vergleichen würden, würden wir merken müssen, dass die Geschichte sich immer wiederholt. Denn die Menschen klammern sich immer noch an das „Ich-Selbst“. Sie versinken immer noch in der Gier, Wut und Verblendung. Also die Menschen erzeugen immer noch für sich selbst die Konflikte.
Sangha / Gemeinschaft ist eine vorübergehende Versammlungsgruppe. Ihre Essenz ist aber leer. Sie folgt dem Pfad des Buddhas, der Pfad der Weisheit und des Mitgefühls ist.
Das harmonische Leben in der Sangha ist ein Maßstab für unsere Praxis. Wenn wir uns nicht harmonisieren können, haben wir noch nicht genug Weisheit und Mitgefühl besaßen.
Sunyata Buddhistisches Zentrum, den 24.12.2021
TN
Link zum vietnamesischen Artikel: https://www.tanhkhong.org/p105a2918/triet-nhu-snhp043-nao-loan-o-kosambi