Bhikkhuni Triệt Như – Die Quelle des Glücks – Post 45
Übersetzt ins Deutsche von Quang Định
VERGESSEN UND NICHT VERGESSEN
Alles was wir für unseren spirituellen Weg erfüllen müssen, sind die Erinnerung und die Vergessenheit. Leider haben wir sie im Alltag oft verwechselt. Was wir nicht vergessen sollen, haben wir vergessen und was wir vergessen sollen, haben wir nicht vergessen. Zuerst müssen wir eine kognitive Erkenntnis haben, um zu erkennen, was wir vergessen sollen und was wir nicht vergessen sollen:
- Begierde ist falsch, Bescheidenheit ist richtig
- Aggressiv ist falsch, friedlich ist richtig
- Verblendung ist falsch, Einsicht ist richtig
- Töten ist falsch, nicht töten ist richtig
- Unzucht ist falsch, Reinheit ist richtig
- Lüge ist falsch, Ehrlichkeit ist richtig
- Alkohol ist falsch, kein Alkohol ist richtig
Im Mahà-Assapura sutta hat Buddha gelehrt, dass wir stets, tags und nachts, die Aufmerksamkeit auf den Geist richten sollen, und nicht zulassen, dass falsche Gedanken (Akusalā Dhammā) kommen. Wir haben trotzdem Dinge getan, obwohl wir wissen, dass sie nicht richtig sind. Warum? Es gibt mehrere Gründe: Subjektiv denken wir meistens, dass wir richtig sind. Ab und zu glauben wir durch Unwissen, dass wir Recht haben. Manchmal führt Sucht oder Gewohnheit uns auch zu einem falschen Verhalten. Daher haben wir dauernd Konflikte im Leben.
Die oben erwähnten Gebote helfen uns, eine richtige und eine falsche Handlung zu erkennen. Wenn sie richtig ist, sollen wir sie weiter entwickeln. Wenn sie aber falsch ist, sollen wir sie entschlossen beenden.
Folgende Schritte helfen uns, den Geist zu transformieren, so dass wir eine mentale Nuance wie Barmherzigkeit, Mitgefühl, Gleichmut und Bescheidenheit erzeugen können:
- Hilfsbereitschaft: wir helfen anderen bedingungslos. Es muss nicht immer materielle Hilfe sein Es gibt verschiedene Arte von Hilfe. Ein nettes Wort oder eine Dharma-Erklärung ist auch eine Hilfe. Wenn die Barmherzigkeit anwesend ist, verschwinden die Gier, das Ich-Ego und die bösen Gedanken automatisch.
- Besser als Hass/ Aggression (pali dosa, skt. dvesa) sind die Güte und die Liebe. Wir behandeln alle gleichberechtigt. Wenn jemand Erfolg hat, freuen wir aufrichtig mit ihm. Neid und Hass werden verschwinden, wenn die Liebe und die Güte da sind.
Um solchen hochentwickelten Geist zu besitzen, müssen wir folgende Wahrheiten erkennen:
- Jeder von uns hat diese drei Gifte im Geist: Gier (pali lobha), Hass (pali dosa, skt. dvesa) und Verblendung/ Unwissenheit (moha, skt. avidya). Wenn wir es erkennen, können wir den Fehler eines anderen leichter vergeben.
- Jeder von uns hat die Buddha-Natur im Geist. Wenn wir es erkennen, haben wir Respekt vor jedem. Wir werden alle gleich behandeln und wir haben kein Selbstwertgefühl oder keinen Stolz mehr.
Zusätzlich zu den Prinzipien, ein reines Leben zu haben, sollen wir uns auch bei allen bedanken:
- Als Dank für die Vorfahren/Eltern leben wir anständig und ethisch. Wir halten uns an die Vorschriften und Gesetze.
- Dankbarkeit an das Land, die Heimat und die Gesellschaft, die uns groß gezogen haben.
- Vorbildlich leben. Sorge für die Harmonie und Toleranz in der Familie.
- Mische dich nicht in die Angelegenheit eines anderen. Da jeder eine andere Wahrnehmung hat.
- Vergiss den Fehler eines anderen.
- Vergiss die unglücklichen Ereignisse in der Vergangenheit.
- Ignoriere einfach die falsche, negative Verleumdung. Gleichgültig, ob die absichtlich oder unabsichtlich verbreitet wurde.
- Denke an Buddhas Lehrreden und praktiziere sie
- Bei der Sitzmeditation achten wir darauf: egal, ob man im Lotus oder Halblotus sitzt, müssen der Kopf und der Rücken gerade auf einer Linie sein; Gesichtsmuskeln, Schulter und Geist entspannen; keine Überanstrengung, keine Konzentration, nur aufmerksam auf das Meditationsobjekt und auf den klar und stillen Geisteszustand sein.
- Erkenne beim Meditieren nur den Zustand „jetzt und hier“. Mache weder Gedanke über Vergangenheit noch in die Zukunft.
- Alle Dinge im Leben und in der Familie vor der Meditation hinter sich lassen, so wie man die schmutzigen Schuhe vor der Haustür auszieht. Den Sitz vorbereiten in wortlosem Wissen. Von hier an hat man nur noch ein Non-verbales Wissen im Kopf und versucht, sich in diesem Zustand solange wie es geht, zu verweilen.
Fazit: Der Kultivierungsweg hat nur zwei Anforderungen gestellt, die wir erfüllen müssen. Nämlich die Erinnerung und das Vergessen. Obwohl es sich nur um einfache Aufgaben handelt, haben wir sie oft verwechselt. Was wir nicht machen sollen, machen wir und umgekehrt. Zum Beispiel: wir erzählen dauernd über den Fehler eines anderen, obwohl der gemachte Fehler bereits mehrere Jahre zurückliegt. Dies Ereignis hätten wir längst vergessen sollen, wir haben es leider nicht vergessen und die Einhaltung einer rechten Achtsamkeit haben wir leider vergessen.
Eine einfache Bemerkung:
„Was für uns und für die anderen nützlich ist, sollen wir nicht vergessen.
Was für uns und für die anderen nicht nützlich ist, sollen wir vergessen.“
Sunyata Buddhistisches Zentrum, den 03.01.2022
TN
Link zum vietnamesischen Artikel: https://www.tanhkhong.org/p105a2935/triet-nhu-snhp045-nho-va-quen